Das Spielwerk von Pianos und Flügeln
Was Klavierspieler über ihr Instrument wissen sollten
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Vorwort
Anders als beim Piano hat beim Flügel das linke Pedal Einfluß auf die Klangfarbe. Während nämlich beim Piano nur der Hammerschwung vermindert wird, wird beim Flügel die ganze Mechanik verschoben, und zwar so, daß von drei Saiten eines Chores nur noch zwei angeschlagen werden. Zu Beethovens Zeiten verschob man die Hämmer so weit, daß sie nur eine einzige Diskantsaite anschlugen, deswegen bürgerte sich dafür die Vortragsbezeichnung una corda (eine Saite) ein.
Die Verschiebung beeinflußt den Klang auf mehrfache Weise:
Bei den ein- und zweichörigen Baßsaiten wirkt nur der dritte Effekt, der den Ton obertonärmer werden läßt. Im höheren Diskant kann er dadurch allerdings leicht zu unpräsent wirken, hier ist das linke Pedal mit Vorsicht zu benutzen. Wie groß die Effekte sind, hängt aber immer vom Instrument, vor allem von seiner Intonation ab.
Wie weit der Hammer verschoben wird, bestimmt eine Anschlagschraube am rechten Backenklotz der Tastatur. Ob sich ein nicht zufriedenstellender Verschiebungsklang durch Verstellen dieser Schraube verbessern läßt, kann man nur ausprobieren, in den meisten Fällen wird sich das eher durch gezielte Intonation erreichen lassen.
Auf keinen Fall verwechseln darf man diese Regulierungsschraube mit einer weiteren am Backenklotz, mit der der Anschlagspunkt der Diskanthämmer eingestellt wird, d.h. die die Mechanik etwas weiter vorne oder hinten fixiert. Dies sollte man nie selber regulieren, denn bei falschem Anschlagspunkt können Diskantsaiten reißen.