Es ist jedem Kenner bewußt, daß in der Music das Schwache und Starcke gleich wie Licht und Schatten in der Mahlerey die vornehmste Quelle sei, woraus die Kunsterfahrenen das Geheimnis gezogen, ihre Zuhörer ganz besonders zu ergötzen.
(Johann Mattheson, 1725)
Was ich eigentlich von der Musik will? Daß sie heiter und tief ist wie ein Nachmittag im Oktober. Daß sie eigen, ausgelassen, zärtlich, ein kleines süßes Weib von Niedertracht und Anmut ist.
(Friedrich Nietzsche, »Ecce homo«, 1888)
Pian e forte, »leis und laut«, so heißt das erste im Druck erschienene Musikstück, das mit dynamischen Spielvorschriften versehen ist. Geschrieben hat es Giovanni Gabrieli im Venedig des ausgehenden 16. Jahrhunderts (Sonata pian e forte, s. unter
Erst gut hundert Jahre später gelingt es, auch ein Tasteninstrument zu bauen, das wie die Bläser und Streicher dynamischer Schattierungen fähig ist: Bartolomeo Cristofori erfindet in Florenz das Hammerklavier, für das sich sehr bald der Name Pianoforte, das Leislaut, einbürgert, oder wie Beethoven es auf der Suche nach einer Eindeutschung – noch einmal hundert Jahre später – nennt:
der Schwach-Stark-Tasten-Kasten.
Das Pianoforte, oder kurz: das Piano, wird zu einem der beliebtesten Musikinstrumente überhaupt, und das ist es bis heute geblieben. Vom Klavier also (aber nicht nur von ihm) handelt diese Website.
Abb: Stimmzirkel
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